Künstliche Intelligenz war das Thema der 10. Ausgabe von Media in Piazza 2025 (MiP), das vom 14. bis 17. April in der Bibliothek LaFilanda in Mendrisio stattfand. Über 350 Schüler*innen und Lehrkräfte (rund 20 Schulklassen) profitierten in diesem Jahr vom Programm. Wikimedia CH und Amnesty International (Tessin) hatten zwei New-Media-Künstler mit der Schaffung einer interaktiven KI-basierten Installation beauftragt, um den Teilnehmenden das Atelier-Thema „Daten, KI-Training und Vorurteile“ auf künstlerische Weise vor Augen zu führen.
Das Projekt von Janiv Oron und Niculin Barandun greift diese Aspekte auf und untersucht die Wechselwirkungen zwischen menschlicher Identität und der digitalen Welt. Es untersucht, wie digitale Technologien unsere Identität beeinflussen und zur Marginalisierung beitragen können. Die fragmentierten und nichtlinearen Klanglandschaften verstärken die emotionale Wirkung und fordern die Wahrnehmung heraus. Entstanden ist eine interaktive Installation, in der sich die Besucher in einem digitalen Spiegel sehen, der sie in verschiedene Szenen versetzt, die auf der Grundlage von Wikipedia-Artikeln generiert wurden.
Dabei werden Wikipedia-Artikel sorgfältig durchforstet, um aussagekräftige Teile, Titel, Bilder und Geschichten zu sammeln, als würde man Fäden aus einem riesigen Wissensgewebe herausziehen. Diese Fäden werden zu einer Art unsichtbarer Landschaft (einem latenten Raum) verwoben, in der ähnliche Ideen nebeneinander existieren und man durch Konzepte wandern kann, als würde man durch eine Traumwelt aus miteinander verbundenen Gedanken spazieren.
Die Arbeit regt zum Nachdenken über die Bewahrung unserer Demokratie und Identitätsbildung im digitalen Kontext an und wirft Fragen auf wie: Was definiert eine Person im digitalen Raum? Das Projekt ist in drei Bereiche gegliedert: „Ich“, „Die Anderen“ und „Umgebung“ und bietet eine umfassende Auseinandersetzung mit digitaler Identität und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen. Durch die Verschmelzung persönlicher Reflexion mit kollektivem Wissen schafft diese Installation einen Raum, um über die komplexe Beziehung zwischen Identität, digitaler Technologie und dem riesigen Wissensspeicher der Wikipedia nachzudenken.
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