Mehr Reichweite, gestiegenes Interesse, aber noch Luft nach oben bei Strategiekommunikation: Das sind die zentralen Ergebnisse der vierten Community-Umfrage von Wikimedia CH vom Frühjahr 2025. Die Befragung bestätigt eine engagierte und erfahrene Community, zeigt aber auch, dass viele Mitglieder und Beitragende wenig über die strategische Ausrichtung oder Budgetverwendung des Vereins wissen. Als wichtigste Informationsquelle hat sich inzwischen der Newsletter etabliert.


Zentrale Erkenntnisse im Überblick:

  • Grosse Reichweite über Mitglieder hinaus:
    70 % der Umfrageteilnehmer/innen sind keine Vereinsmitglieder, aber dennoch aktiv – ein starkes Signal für die offene Struktur von Wikimedia CH.
  • Grosse Erfahrung:
    85 % der Teilnehmenden engagieren sich seit mindestens einem Jahr, die Hälfte davon seit fünf Jahren oder mehr.
  • Interesse an strategischer Kommunikation ausbaufähig:
    Über die Hälfte der Antwortenden kennt die Vereinsstrategie nicht, obwohl diese öffentlich zugänglich ist.
  • Newsletter wird zum wichtigsten Kanal:
    Ein klarer Fortschritt im Vergleich zu 2016, als die meisten keine Aktivitäten verfolgten.
  • Nur ein Drittel aktiv im Vereinsgeschehen:
    Trotz breitem Engagement in Projekten wie Wikipedia, Commons und Wikidata sind nur 33 % der Antwortenden in Vereinsaktivitäten involviert.

 

Hintergrund: Ziel und Realisation der Umfrage

Die Wikimedia CH Community-Umfrage lief zwischen Februar und März 2025 – bereits zum vierten Mal. Grundlage war ein überarbeiteter Fragebogen, der sich eng an früheren Versionen (2017) orientierte, um Entwicklungen nachvollziehbar zu machen. Ziel war es, Feedback zur strategischen Ausrichtung einzuholen und besser zu verstehen, was die Community und die Mitglieder brauchen. Die Befragung war in vier Sprachen verfügbar. 105 Personen haben den Fragebogen ausgefüllt.

Engagement innerhalb und ausserhalb des Vereins

Die 31 antwortenden Vereinsmitglieder zeigten sich grösstenteils zufrieden: Rund 60 % gaben an, eher oder vollständig glücklich mit ihrer Erfahrung zu sein. Die Hauptmotivation zur Mitgliedschaft liegt laut Umfrage im Einsatz für freies Wissen und im Austausch mit Gleichgesinnten. Dennoch: Nur ein Drittel der Gesamtteilnehmer engagiert sich aktiv im Vereinsleben – hier sieht der Verein Möglichkeiten zur Verbesserung.

Kommunikationslücken bei Strategie und Budget

Ein deutlicher Handlungsbedarf zeigt sich bei der Kommunikation strategischer Themen. Viele Beitragende kennen weder die aktuelle Strategie noch Details zur Budgetverwendung. Zwar sind diese Informationen öffentlich zugänglich, sie erreichen aber offenbar nicht alle Zielgruppen. Die Ergebnisse deuten auf eine fragmentierte Informationslage hin – während manche mehr Einblick wünschen, interessiert sich ein Teil der Community kaum für solche Themen.

Newsletter auf dem Vormarsch

Erfreulich ist die gestiegene Nutzung des Newsletters, der sich mittlerweile als Hauptkanal für Informationen über Vereinsaktivitäten etabliert hat. Die Informationslage wird dennoch ambivalent bewertet: Ein Teil der Teilnehmenden fühlt sich gut informiert, ein anderer wünscht sich mehr Einblicke. Auch hier zeigt sich Potenzial für gezieltere und differenziertere Kommunikationsstrategien.

Strategische Bedeutung für die Zukunft

Die Ergebnisse der Umfrage fliessen direkt in die Entwicklung der Vereinsstrategie für den Zeitraum 2027–2031 ein. Sie bieten nicht nur eine Bestandsaufnahme, sondern auch konkrete Anhaltspunkte: etwa, wie sich Kommunikation mit und in die Community verbessern, Beteiligung fördern und Erwartungen besser managen lassen. Der im Rahmen des Wikipedia Days 2025 gestartete partizipative Strategieprozess wird mit Einbindung der Community weitergeführt.

Fazit

Die Umfrage 2025 zeigt: Wikimedia CH steht auf einem soliden Fundament – mit einer aktiven, erfahrenen und engagierten Community. Gleichzeitig macht sie deutlich, wo noch Potenzial für Entwicklung liegt: insbesondere bei der strategischen Kommunikation und der Beteiligung an Vereinsaktivitäten. Der Verein will diese Erkenntnisse nutzen, um seine Arbeit noch stärker an den Bedürfnissen der Community auszurichten.

 

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