Wikimedia CH gehört zu den Förderern der Wikidata Days am 8. und 9. November in Bologna. Die Konferenz bringt italienischsprachige Wikidata-Nutzer, Forscher und Bibliothekare zusammen, um gemeinsam neue Projekte zu entwickeln. Wir freuen uns auf ein Wochenende vollgepackt mit Vorträgen, Workshops und Projektpräsentationen sowie auf die Feier des 12. Geburtstags von Wikidata!

Wikidata ist eine offene Wissensdatenbank, basierend auf der MediaWiki-Software. Sie stellt der Wikipedia und vielen anderen Plattformen mehr als 1,5 Milliarden frei zugängliche, strukturierte Daten zur Verfügung. Wikidata hilft Benutzern Informationen zu recherchieren, zu verwalten und zu teilen und dient als zentrale Datenquelle. Speziell für Forschung, Bildung und Technologieentwicklung bietet die gigantische Datenbank grosse Chancen für die Arbeit an offenem Wissensaustausch und Datenanalyse.

Unter strukturierten Daten versteht man Informationen, die in vordefinierter Form bereitstehen, z.B. Ort, Zeit, Datum, Zahlen, Texte, Listen, Tabellen oder Formulare. Diese ermöglicht es, die Daten einfach zu organisieren, zu durchsuchen und zu analysieren. Sie folgen einem festen Schema, wodurch Beziehungen zwischen den Daten hergestellt werden können. Sie sind somit für verschiedenste Zwecke nutzbar wie beispielsweise für Reports, Analysen, Visualisierungen oder maschinelles Lernen.
Im Gegensatz zu unstrukturierten Daten, die in Form von Texten, Bildern oder Audiodateien vorliegen, können strukturierte Daten zu Tabellen oder speziellen Datenbanken zusammengestellt werden.

Strukturierte Daten sind wichtig aus mehreren Gründen:

  • Effiziente Datenverarbeitung: Durch die klare Strukturierung und Organisation der Daten können sie leichter gespeichert, abgerufen, analysiert und verarbeitet werden. Dies führt zu mehr Effizienz und ermöglicht es, schnell auf relevante Informationen zuzugreifen.
  • Datenintegrität: Strukturierte Daten sind weniger anfällig für Fehler und Inkonsistenz, da sie vereinheitlicht sind. Dies sorgt dafür, dass die Daten zuverlässig sind.
  • Datenanalyse: Strukturierte Daten ermöglichen das Erkennen von Beziehungen, Mustern und Trends zwischen verschiedenen Datenelementen. Dies ist besonders wichtig für Menschen, die fundierte Entscheidungen auf Basis von Daten treffen möchten.
  • Kompatibilität: Strukturierte Daten sorgen für ein besseres Zusammenspiel zwischen Systemen und Anwendungen, da sie nach klaren Standards und Formaten organisiert sind. Dies erleichtert den Datenaustausch und -integration aus verschiedenen Quellen.

Strukturierte Daten helfen, die Effizienz, Präzision und Benutzerfreundlichkeit von Daten zu verbessern, und das Potenzial von Informationen voll auszuschöpfen. Da Wikidata eine wichtige Grundlage für das freie Wissen in der Schweiz und darüber hinaus ist, freut sich Wikimedia CH, die Wikidata Conference in Bologna und damit die Weiterentwicklung der Plattform und der italienischsprachigen Community finanziell zu unterstützen.

Ein weiteres Beispiel, wie Wikimedia CH Partner in der Schweiz bei der Eingabe von strukturierten Daten begleitet, ist die Zusammenarbeit mit der Stiftung SAPA, dem Schweizer Archiv der Darstellenden Künste, die kürzlich den ersten Meilenstein gesetzt hat.

In der ersten Jahreshälfte 2024 wurden mehr als 11’000 neue Einträge zu Produktionen der Schweizer Bühnenkünste in Wikidata erstellt. Ermöglicht wurde dies durch eine 2023 etablierte Partnerschaft zwischen der Stiftung SAPA, Schweizer Archiv für Bühnenkunst  und dem Verein Wikimedia CH. Es handelt sich dabei um knapp 20 Prozent aller von der Stiftung dokumentierten Produktionen – ein erster Meilenstein in der Zusammenarbeit der beiden Organisationen.

Sandra Becker und Flor Méchain, als Vertreterinnen des GLAM-Programmes von Wikimedia CH, haben in mehreren Sessions den Datenimport gefördert und auch praktische Hilfe im Programmieren geliefert. Ihr Enthusiasmus hat dazu beigetragen, die Begeisterung für Open Source Projekte ins Arbeitsteam zu tragen. «Wir haben immer wieder das Potenzial der offenen Daten dargestellt und aufgezeigt, wie die Sichtbarkeit erhöht werden kann, indem die Daten frei verfügbar für die weitere Forschung sind», berichtet GLAM-Lead Sandra Becker.

Das SAPA-Team hat einen ausführlichen Bericht auf Französisch über diese erste Etappe unserer Zusammenarbeit verfasst.

Mehr dazu